#SayTheirNames – Ein Jahr nach dem rassistischen Attentat in Hanau

Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov –  so hießen die Menschen, die bei dem rassistischen Anschlag von Hanau am 19. Februar 2020 ermordet wurden.

Ein Jahr ist seitdem vergangen und viele Fragen bleiben ungeklärt. Warum wurde auf das Schreiben, das Tobias R. an den Generalbundesanwalt schickte und das mit dem späteren Bekennerschreiben stellenweise identisch ist, nicht reagiert? Wie kann es sein, dass er trotz seiner rechtsextremen Gesinnung, die er im Netz wiederholt zeigte, einen Waffenschein besaß? Warum wurden die Jugendlichen nicht ernst genommen, die im Jahr 2018 vor dem Jugendzentrum in Kesselstadt unweit des Tatortes von einem Mann mit Sturmgewehr bedroht wurden, bei dem es sich mutmaßlich um Tobias R. gehandelt hat?

Was hat sich seither getan? Wenig, nach wie vor ist der Tathergang nicht vollständig aufgeklärt und die Bundesregierung hat zwar ein Maßnahmenpaket verabschiedet gegen Rassismus, das jedoch keinerlei Gesamtstrategie erkennen lässt.

Wir fordern die lückenlose Aufklärung des rassistischen Attentats! Weg von der Mär vom Einzeltäter hin zur Aufklärung über institutionellen und Alltagsrassismus in Deutschland!

“Hanau, Halle, die Opfer des NSU, der Mord an Walter Lübcke, die vielen Opfer rassistischer Gewalt der letzten Jahre – sie nehmen uns alle in die Pflicht” – Markus N. Beeko (Generalsekretär Amnesty International e. V.)

Quellen:

https://www.amnesty.de/allgemein/kampagnen/saytheirnames-ein-jahr-nach-dem-rassistischen-attentat-hanau

https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/hanau-verbaende-101.html

19. Februar 2021